3. Der tödliche Streit
Im Juli 1218 starb Graf Adolf V. von Berg (1187 - 1218) auf einem Kreuzzug gegen Ägypten im Nildelta. Es kam zum Streit um die Erbschaft der großen Grafschaft Berg. Erzbischof Engelbert von Berg (1218 - 1225), der jüngere Bruder Adolfs V., eignete sich widerrechtlich die Grafschaft an, obwohl sie Irmgard von Berg, der Erbtochter Adolfs V. zugestanden hätte. Sie war verheiratet mit Heinrich IV. Herzog von Limburg, dem Bruder der Gräfin Sophie von Isenberg. Demzufolge war auch Ehemann Friedrich von Isenberg gegen Engelbert.
Ab 1220 führte Erzbischof Graf Engelbert von Berg gegen die Limburger, Klever und Isenberger "Adelskrieg". Auch dem restlichen westdeutschen Hochadel passte die zentralistische Politik Engelberts nicht, da er dem Adel alte, angestammte Rechte nahm. Vorsorglich hatte Graf Friedrich von Isenberg in seiner (kleinen und großen) Vogteirolle all seinen Grundbesitz schriftlich festgehalten.
Bis zum Jahre 1225 häuften sich Beschwerden der Äbtissin von Essen über den Vogt Graf Friedrich von Isenberg beim EB Engelbert. Auf einer Adelstagung Anfang November 1225 weigerte sich Graf Friedrich, seine ererbte Essener Vogtei an die Kölner Kirche auch gegen Jahresrente zu übergeben.
Am 07. November kam es dann am Hohlweg in Gevelsberg zu dem Überfall Graf Friedrichs von Isenberg auf seinen Vetter Engelbert von Berg.
Noch heute ist es nicht einwandfrei klar, ob nur eine Geiselnahme des Erzbischofs mit Freilassung gegen Lösegeld und weiteren Zugeständnissen oder von vornherein der Mord geplant war. Man nimmt an, dass die Gefangennahme an der fehlenden Selbstbeherrschung der Ritterschaft des Isenbergers scheiterte. An den Gebeinen EB Engelberts, die heute in der Schatzkammer des Kölner Domes liegen, sind noch 35 tödliche Schwertstreiche nachweisbar.
Am 08. November sollten die sterblichen Überreste Engelberts von Anhängern in seine Burg (heute Schloß Burg bei Wermelskirchen) überführt werden. Die Limburger - Isenberger Seite hatte schon reagiert, die Burg hatte Heinrich von Limburg besetzt. Dieser trat nun ab sofort das eigentlich von vornherein rechtmäßige Erbe über die Grafschaft Berg.
Da Heinrich von Limburg die Tore nicht öffnete, wurde die Leiche EB Engelberts in das Altenberger Kloster verbracht, wo sich heute noch das Herz in einem besonderen Schaugefäß befinden soll.
Die isenbergischen Burgen Novus Pons (Nienbrügge) und die Isenburg bei Hattingen wurden nach der Tat durch Vasallen der Kölner Kirche und ihrer Ministerialen bis auf die Grundmauern geschleift. Sein Vetter Graf Adolf von Altena nannte sich seit diesem Vorfall nur noch Graf von der Mark. Er ergriff sichtlich entrüstet Partei für Heinrich von Molenark (1225 - 1238 Nachfolger Engelberts). Später gelang es ihm, den isenbergischen Besitz zu übernehmen. Auch er war entscheidend an der Zerstörung der Burgen beteiligt.